Rationsberechnung
Wie funktioniert eine Rationsberechnung?
In einer Rationsberechnung geht es zunächst darum festzustellen, was ist der Bedarf meines Pferdes?
Das Pferd hat einen Bedarf an Energie, einen an Protein, einen an verschiedene Spurenelemente, an verschiedenen Mengenelementen und an Vitaminen.
Der Bedarf variiert je nach Gewicht, Rassemerkmalen, Arbeitsleistung, Alter, Haltungskomponenten und so weiter und so weiter
Also wird dieser erst mal anhand dieser ganzen Merkmale bestimmt.
Dann schauen wir uns als nächstes unserer hauptsächliches Futter an. In der Regel ist das Heu (zumindest außerhalb der Weidesaison). Jetzt überprüfen wir, wie viel unser Pferd am Tag davon fressen möchte.
Als nächstes ist es wichtig zu wissen, was ist in diesem Futter drin? Ein Pony oder Pferd frisst irgendwas zwischen 3kg und 18 kg Heu am Tag. Es ernährt sich hiervon hauptsächlich, deshalb ist es so wichtig zu wissen, was enthalten ist.
Ich kann Heu haben, was sehr hoch im Energie und Protein Gehalt ist. Dieses ist dann für mein leichtfuttriges Pferd ad libitum eher nicht geeignet, zumindest nicht, wenn es dauerhaft gesund bleiben soll und ich es nicht ausreichend bewegen kann.
Ich kann Heu haben, was einen durchschnittlichen Gehalt an Energie, aber einen unterdurchschnittlichen Proteingehalt hat. Dies kann dazu führen, dass mein Pferd Fetteinlagerung bekommt, aber trotzdem muskulär abbaut und in sich "zusammenfällt". Eine pauschale Ergänzung über energiehaltige Krippenfutter verstärkt diesen Effekt dann noch.
Außerdem erzählt mir die Heuanalyse zum Beispiel etwas zum Thema Rohfasergehalt. Dieser kann mir ggf. verraten, warum das Pferd Kotwasser oder Verstopfungsprobleme zeigt.
Häufig haben wir im Pensionsstall keinen Einfluss darauf, was für Heu gefüttert wird und können es nach einer Analyse auch nicht ändern. Aber das Wissen darüber hilft uns bereits sehr, weil wir jetzt entsprechend ausgleichen können. Zum Beispiel über ein passendes Krippenfutter, die Reduzierung von Heu und/oder den teilweisen Ersatz durch andere Raufutterarten.
Ähnlich ist es auch im Bereich der Mineralstoffe und Spurenelemente. In einer Analyse sehen wir relativ genau, welche Stoffe über unser Grundfutter nicht ausreichend gedeckt sind und welche eventuell auch im Übermaß vorhanden sind und andere in der Resorption behindern könnten. Durch das gezielte Zuführen der fehlenden Mineralien, Spurenelemente und Vitamine können wir nun tatsächlich mit wenigen Gramm am Tag einen Ausgleich zum Grundfutter schaffen.
Am Ende ziehe ich also das was in meinem Heu enthalten ist von meinem ermittelten Bedarf ab und schaue, was habe ich zu viel und was habe ich zu wenig?
Dann gucke ich, was habe ich für Erkrankungen auf die ich ggf. Rücksicht nehmen muss
und fertig ist die Rationsberechnung und damit wird mein Pferd bedarfsgerecht ernährt.
